Gesundheit durch sinnwerken im Kontext der Arbeitswelt
Andreas Kahl, Kahl & Konsorten und sinnwerken
Gesundheit im Sinne der Salutogenese erreichen wir im Arbeitsleben nur dann, wenn wir ein Kohärenzgefühl erreichen. Geprägt wurde der Begriff vom israelisch-amerikanischen Medizinsoziologen Aaron Antonovski, der die Einflussfaktoren Verständnis, Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit in den Mittelpunkt von Gesundheit stellt.
Wer dauerhaft leistungsfähig sein soll, muss gesund sein. Und das kann nur erreicht werden, wenn bei der Arbeit alle drei Faktoren in Kohärenz sind, also in einem schlüssigen Zusammenhang stehen.
Es muss also in jedem Fall einen Sinn geben, mit dem sich der Mensch verbindet. Nur dann kann ein positives Kohärenzgefühl entstehen. Der Mitarbeiter kann so dauerhaft eine erfüllende Arbeitsbeziehung eingehen.
Warum das so wichtig ist, erschließt sich schon allein durch die Zeit, die wir mit Arbeit verbringen. Im EU-Durchschnitt sind es 36,4 Jahre und 255 Arbeitstage im Jahr. Minus 30 Urlaubstage pro Jahr sind bei das bei einem 8-Stunden-Tag insgesamt 65.520 Tage. Wenn wir uns vorstellen, dass jemand das nur wegen des Geldes und ohne Sinn macht, was für ein Leben ist das?
Sinn ist also nicht nur allgemein im Leben ein wichtiger Faktor, sondern auch und vor allem im Kontext der Arbeit. Es ist somit nicht zuletzt unsere Verantwortung als Unternehmer, diesen Sinn zu liefern. Woran glauben wir, welchen Zielen haben wir uns verschrieben – neben allen betriebswirtschaftlichen Faktoren und Leistungszielen?
Aber bekommen wir das in allen Rollen, in allen Berufen hin? Wie laden wir die Arbeit einer Toilettenreinigungskraft oder eines Fließbandmitarbeiters mit Sinn auf? Zum einen gelingt uns das darüber, dass wir die Arbeit dieser Menschen als Kollegen und Führungskräfte wertschätzen. Zum anderen liefert es Inspiration und Sinn, wenn das Unternehmen in seinen Botschaften und Leitsätzen zeigt, woran es glaubt.
Menschen zu begeistern und so zu inspirieren, dass sie sich tief verbunden fühlen und mit diesem gemeinsamen Glauben identifizieren, gelingt uns also nur, wenn wir über einen starken Purpose unser Warum und unser Wofür sichtbar, fühlbar und erlebbar machen.
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